Warum Krieg?
Psychoanalytisch-kulturkritische Betrachtungen zu Krieg und Frieden.
Einladung
zu
Vortrag und Diskussion
am
Montag, 30. Mai 2022
18.30 – 20.00 Uhr
ins
Klinikum Lüdenscheid
Seminarzentrum Haus 7
Auf die Frage „Warum Krieg?“ gibt es häufig historische, politische oder ökonomische Antworten, die alle weder eindeutig noch erschöpfend sind. Die Psychoanalyse beschäftigt sich mit dieser Frage von Anfang an auf die ihr eigene Art und Weise: Gibt es unbewusste individuelle und kollektive Beweggründe, die Menschen trotz rationaler Beteuerung ihrer Friedensliebe und ihres Friedenswillens zu Handlungen bewegen, die den Unfrieden vermehren? So können Kränkungen des Selbst- und Selbstwert-gefühls individuell wie auch kollektiv dysfunktionale Bewältigungsmuster aktivieren, die die Welt in Gut und Böse aufspalten. Feindbildungen erlauben dann die Projektion alles Bösen auf die Gegner, der an allem schuld ist. Man selbst ist gut oder Opfer und damit ermächtigt zur Gewaltausübung. Unlustvolle Ambivalenzen werden so vermieden. Krieg bedeutet heute aber auch die Möglichkeit einer menschengemachten totalen Existenz-auslöschung. Mit den Folgen dieses Wissens auf seelische Abwehr- und Anpassungsstrategien individueller und kollektiver Art beschäftigt sich dieser Vortrag ebenso, wie mit der Erklärung von Feindseligkeit als narzißtischem Reparationsversuch. Schließlich wird diskutiert, was dazu beitragen kann Polarisierungen zugunsten eines gemeinsamen Überlebensinteresses zu überwinden und so Frieden zu finden.